Mit der Energiewende wurde in Deutschland eine grundlegende Umgestaltung der Energieversorgung eingeleitet, die unter anderem mit einem massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien einhergeht. Zielsetzung der Energiewende ist eine weitgehende Reduzierung der CO2- Emissionen, um somit einen maßgeblichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Um dies zu erreichen, wird unter anderem in den nächsten Jahren ein gesetzlich vorgesehener Austausch von konventionellen Zählern gegen moderne Messeinrichtungen bzw. intelligente Messsysteme erfolgen.

Der sukzessive Einbau der modernen Messeinrichtungen startet in 2017 bei Neubauten. Der Wechsel vorhandener Stromzähler durch moderne Messeinrichtungen bzw. intelligente Messsysteme erfolgt ab 2018.

Der Einsatz von intelligenten Messsystemen ist von großer Bedeutung, um eine optimale Nutzung der Erneuerbaren Energien sicherzustellen. Denn: Wenn etwa mit Wind, Sonne oder Wasser Energie erzeugt wird, passiert das an ganz vielen verschiedenen Standorten. Und: Die produzierte Energiemenge unterliegt starken Schwankungen. Intelligente Messsysteme tragen diesem Umstand Rechnung: Weil sie Netzdaten aktuell übermitteln, tragen sie dazu bei, dass Energie stets dorthin gelangt, wo sie benötigt oder gespeichert wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen Zählern funktionieren intelligente Messsysteme elektronisch und können über sichere Datenverbindungen mit dem Energielieferanten und dem Stromnetzbetreiber kommunizieren. Diese Kommunikation erfüllt selbstverständlich die Anforderungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

  1. Was ist eine moderne Messeinrichtung? Aus welchen Komponenten besteht sie?

Eine moderne Messeinrichtung spiegelt den tatsächlichen Elektrizitätsverbrauch und die tatsächliche Nutzungszeit wider. Optional kann sie über ein Smart-Meter-Gateway sicher in ein Kommunikationsnetz eingebunden werden.

  1. Was ist ein intelligentes Messsystem? Aus welchen Komponenten besteht es?

Ein intelligentes Messsystem ist nach der gesetzlichen Definition eine „in ein Kommunikationsnetz eingebundene moderne Messeinrichtung zur Erfassung elektrischer Energie, das den tatsächlichen Energieverbrauch und die tatsächliche Nutzungszeit widerspiegelt“ (MsbG §2 Nr. 7).

Das intelligente Messsystem besteht aus einer oder mehreren modernen Messeinrichtungen (elektronischer Strom- bzw. Gaszähler) und einem Kommunikationsmodul, dem sogenannten Gateway. Das intelligente Messsystem erhebt und übermittelt die Verbrauchsdaten verschlüsselt und sicher.

  1. Was unterscheidet die neuen intelligenten Messsysteme von den bisherigen Stromzählern?

Die herkömmlichen Ferrariszähler messen den Energieverbrauch elektromechanisch und werden vor Ort abgelesen. Die neuen intelligenten Messsysteme können im Gegensatz dazu kommunizieren und die erhobenen Messdaten über sichere Datenverbindungen an den Energielieferanten und den Stromnetzbetreiber versenden. Eine Zählerablesung ist dann nicht mehr nötig. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch wertvolle Ressourcen. So entfallen für alle Kunden mit intelligenten Zählern Druck und Versand der Ablesekarten.

  1. Warum werden in Deutschland intelligente Messsysteme eingeführt?

Es ist eine Vorgabe der Europäischen Union, die Energieeffizienz deutlich zu steigern – und deshalb einen Teil der Haushalte mit intelligenten Messsystemen auszustatten. Unser Ziel als Netzbetreiber ist es, ein zukunftssicheres Stromnetz für unsere Kunden aufzubauen. Bisher musste unser Stromnetz Energie von großen zentralen Kraftwerken aus auf die Verbraucher verteilen. Der gesetzlich geforderte Ausbau der Erneuerbaren Energien brachte jedoch eine starke Veränderung mit sich: Nun speisen Betreiber von stromproduzierenden Anlagen ihren Strom dezentral, an unterschiedlichen Stellen und in variablen Mengen in das öffentliche Netz ein. Waren die Stromleitungen bisher gewissermaßen Einbahnstraßen, so gibt es jetzt auch Gegenverkehr. Dadurch ändern sich die Anforderungen an das Stromnetz und seinen Betrieb grundlegend. Alle Beteiligten – also Erzeuger, Verbraucher aber auch Energiespeicher – werden in dem neuen Stromnetz miteinander verbunden sein. Intelligente Messsysteme können bei Einspeisern und Verbrauchern im Netz die Energieströme zeitgleich erfassen und steuern und bilden somit die Schnittstelle zum intelligenten Energienetz.

  1. Bei welchen Kunden wird der herkömmliche Zähler gegen ein intelligentes Messsystem ausgetauscht?

Als Netzbetreiber bereiten wir uns intensiv auf die gesetzlich vorgesehene Einführung von modernen Messeinrichtungen und intelligenten Messsystemen vor. Basis für die Vorbereitung der Einführung der intelligenten Messsysteme ist das Messstellenbetriebsgesetzes (MsbG) vom 29. August 2016.

Folgende Kunden erhalten demnach ein intelligentes Messsystem:

Bezugsanlagen > 6.000 kWh
Unterbrechbare Verbrauchseinrichtungen gem. EnWG § 14a
Einspeiseanlagen > 7 kW Peak

  1. Welche Vorteile bringen intelligente Messsysteme den Netzkunden?
  • Mit dem intelligenten Messsystem hat der Kunde die volle Übersicht über seinen Energieverbrauch in unserem Online-Portal. So erkennt er schnell, wie sich Energiesparmaßnahmen bemerkbar machen.
  • Der Verbraucher muss den Zählerstand nicht mehr selbst ablesen, da die Ablesung automatisch erfolgt.
  • Durch den Einsatz von intelligenten Messsystemen trägt jeder Haushalt dazu bei, dass Erneuerbare Energien optimal genutzt werden können.
  • Intelligente Messsysteme bilden die technische Basis um von flexiblen Tarifmodellen der Lieferanten profitieren zu können. Diese Tarife können dazu beitragen, die Energiekosten zu senken.
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Messstellenbetriebsgesetz MsbG